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E-Scooter Rücklicht

Mein E-Scooter versieht eigentlich tapfer und unauffällig seine mehr als sporadischen Dienste, neuerdings auch mit Blinker und Bremslicht. Als er dann letzthin unangekündigt sein Rücklicht ausgespuckt hat, war ich tatsächlich etwas überrascht.

Rücklicht abgebrochen

Die Inaugenscheinnahme der Innereien der Befestigung ergab, dass zwischen hinterem Schutzblech und der eigentlichen Rücklichteinheit noch ein Zwischenträger montiert ist, der offenbar die nicht aufeinander abgestimmten Winkel von Schutzblech und Rücklichtrückseite aufeinander einschwören muss.

Rücklichthalter

Leider ist dieser Winkel, wohl der einfacheren Herstellung geschuldet, mit einer Sollbruchstelle versehen, die dann ja auch zuverlässig in Aktion getreten ist.

Der Händler schlägt vor, das Gehäuse am Schutzblech mit Heißkleber zu beaufschlagen und das Rücklicht einfach wieder reinzudrücken. Offenbar hatten schon andere Kunden dieses Problem und dieser Quick&Dirty Fix soll funktionieren.

Nun habe ich einen 3D-Drucker im Keller stehen und von einem anderen Projekt noch eine Rolle transparentes TPU übrig. TPU ist zum einen flexibel, nicht so starr wie PLA und darüber hinaus auch wasserfest, was mir für einen Einsatz am Roller angeraten erscheint.

Ich habe mich also  mit Schieblehre und Augenmaß bewaffnet hingesetzt und den zerbrochenen Halter in DesignSpark Mechanical nachempfunden. Im Bild ist bereits die endgültige Version mit Verstärkungen an den Seiten gezeigt.

E-Scooter Rücklichthalter

Da in jeder denkbaren Lage große Ãœberhänge enthalten sind, habe ich im ersten Ansatz mit Support gedruckt und das Ergebnis war erwartungsgemäß recht ansprechend... bis ich versucht habe, die Supports zu entfernen. Das Design ist so verzwickt, dass die beiden Teile des Support in der Mitte zusammen “gewachsen” sind und sich schier nicht von der Zielstruktur trennen ließen. Erst unter Einsatz von roher Gewalt und einem schlanken Seitenschneider hat der Support aufgegeben. Dabei habe ich aber gemerkt, dass die beim Original vorhandene Sollbruchstelle bei der Kopie ebenfalls vorhanden ist. Dank der Flexibilität des TPU ist der Halter nicht zerbrochen, aber viel besser als im Original ist das so nicht.

Testweise habe ich die identische Konstruktion nochmal ohne Support gedruckt, aber das Ergebnis ist suboptimal und die Sollbruchstelle ist natürlich wieder enthalten.

Rücklichthalter

Im Bild links die erste, mit Support gedruckte, rechts die zweite, ohne Support gedruckte Version des nachempfundenen Halters. Letztere sieht gruselig aus, kann man so nicht verwenden.

In der Version 3 habe ich die Konstruktion so geändert, dass weniger Supportstrukturen notwendig sind und außerdem die fragile Stelle mehrere Verstärkungen erhielt.

neuer Rücklichthalter

Mit den Änderungen lassen sich die Supports einfacher entfernen und die Sollbruchstelle ist Geschichte.

Rücklicht mit neuem Halter

Bei der Montage hat sich herausgestellt, dass der Abstand zwischen der hier sichtbaren Schraube am Rücklicht und der von der Radseite her durch das Schutzblech geschraubten Befestigungsschraube zu gering für die Länge der Schraube ist. Zieht man die Befestigungsschraube an, drückt sie gegen die Schraube am Rücklicht und belastet die Verbindung statisch von Anfang an. Die Überschneidung beträgt ca. 2..3 mm.

Die Messungen habe ich an meiner Nachbildung des Halters durchgeführt, sie gelten ggf. nicht für das Originalverbindungsstück, das konnte ich aus gegebenem Anlass leider nicht nachmessen.

Der Winkel zwischen den beiden Außenseiten des Halters ist bei meinem Nachbau etwas spitzer, der Abstand an der weitesten Stelle ist ca. 2 mm kleiner als beim Original.

Es ist abzuwarten, ob der jetzt elastische Winkel länger durchhält als das Original.

nota bene: Die zu lange Schraube habe ich natürlich passend gekürzt.

Für den geneigten Nachbauer stelle ich die Konstruktionsunterlagen zur Verfügung.
Die ZIP-Datei enthält sowohl das Projekt für DesignSpark Mechanical als auch die STL -Datei für den 3D-Druck.


Kürzlich ist nach der oben beschriebenen Modifikation doch wieder das Rücklicht untreu geworden. Beim Überfahren eines kleinen Deckels für ein Wasserabsperrventil in der Straße klappert es wieder von hinten. Diesmal ist der Grundkörper des Rücklichts noch dran, ich sehe es positiv, meine Halterung hat also ihre Aufgabe erfüllt :)

Leider ist der Deckel mit Elektronik abgerissen und ist ein paar Meter über die Straße geschlittert. Es war zum Glück eine wenig befahrene Nebenstraße, so konnte ich den Deckel unversehrt wieder aufsammeln.

Rücklicht von innen

Rücklicht von innen

Unabhängig vom eigentlichen Problem des abgerissenen Rücklichtdeckels ist mir noch aufgefallen, dass der Kondensator nicht bündig auf der Platine sitzt sondern einen Abstand von ca. 0,5..1 mm aufweist. Bei Vibrationen, wie sie am Roller bei normalem Fahrbetrieb offenbar auftreten, wird sich der Kondensator über kurz oder lang durch Ermüdungsrisse von der Platine verabschieden.

Ich habe also vor dem Zusammenbau des Rücklichts den Kondensator mit Pattex eingekleistert und die Kabel wieder angelötet.

Rücklicht gerettet

Zusätzlich habe ich den Deckel mit Kunststoffkleber am Gehäuseunterteil festgeklebt und hoffe, dass das für lange Zeit die letzte Reparatur am Rücklicht war.


Update

Im Winter bin ich nicht viel mit dem Scooter gefahren, aber die Tage war ich mal wieder damit unterwegs. Nach der zweiten Fahrt über wenige Kilometer hatte ich den Eindruck, hinten klappert es wieder... und richtig, das Sorgenkind hängt mal wieder nur noch am sprichwörtlichen seidenen Faden :(

Auch diesmal glaube ich, dass dieses eine, tiefe, von mir aus Unachtsamkeit mitgenommene Schlagloch, nachmittags vor der Schule, wo mich vier junge Mädchen freundlich winkend und rufend abgelenkt haben, die Ursache für den Defekt ist.

So kann das aber nicht weitergehen... Nicht das abgelenkt sein durch winkende Mädchen - das immer wieder herausfallende Rücklicht!  ;)

Nach mühevollem Ausbau des Halters - dazu muss das Hinterrad ausgebaut werden - ist neben dem eigentlichen Riss im Kunststoff auch eine Linie parallel zur Oberseite des Halters sichtbar, der ich bis dato keine allzugroße Aufmerksamkeit gezollt hatte.

Die Linie markiert die Trennstelle zwischen der oberen Platte und dem dreieckigen Verbindungsstück zur Unterseite des Konstrukts und ist nur den Ungenauigkeiten beim 3D-Druck geschuldet. Dachte ich zumindest bis jetzt.

Rücklichthalter erneut gebrochen

Bei genauerer Untersuchung dieser Linie in der Konstruktion offenbart sich, dass an dieser Stelle in der Tat ein Spalt vorhanden ist, der 3D-Drucker also nur gedruckt hat, was ihm vorgegeben wurde.

Halter von hinten

gezoomt

Man sieht hier, dass die Seitenwand zwar außen (im Bild links) geschlossen ist, dass aber im Innern ein wenige Zehntel dicker Keil ausgebildet ist - eine klassische Sollbruchstelle, die ja auch wunderbar funktioniert hat.

Bei der nächsten Version des Rücklichthalters habe ich dieses Manko ausgebügelt und außerdem noch die dreieckigen Seitenteile dicker ausgeführt, so dass die Anbindung des Oberteils an die Seitenwände verstärkt ist.

Um Schwingungen des Rücklichts gegenüber dem Schutzblech, der Ursache für die Ermüdungsrisse im Halter, in Zukunft prinzipiell auszuschließen, habe ich das Oberteil des Halters zusätzlich mit zwei Schrauben fixiert.

Mit Schrauben fixiert

Mit Schrauben fixiert

Die Löcher habe ich mit 8 mm Abstand zur Hinterkante des Rücklichthalters gebohrt und zwei kurze Steilgewindeschrauben eingedreht. Diese Schrauben dienten ursprünglich der Befestigung des in das hintere Schutzblech eingelegten Metallstreifens zum Bremsen per Tritt auf das Schutzblech. Hier habe ich längere Schrauben eingesetzt, die vorhandenen,   5 mm kurzen Winzlinge erschienen mir an dieser Stelle ohnehin unterdimensioniert.

 


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