Ich habe jetzt schon mehrfach Anfragen bekommen, wie ich denn die Eisenbahnplatte an die Decke gebannt habe. Deshalb habe ich mal ein paar Bilder der Konstruktion zusammengestellt. Ich hoffe, die wesentlichen Feinheiten sind zu erkennen ;-)
Bei Fragen zu den Bildern einfach mailen.
Die "Glanzlichter" sind die verschiedenen Umlenkrollen an der Decke und die Seilwinde an der Wand. Die selbsthemmende Seilwinde mit 8m Seil drauf (SICHERHEITS SEILWINDE TYP 350 ) sowie das zusätzliche Seil für die vier Tragseile (DRAHTSEIL 4MM DURCHMESSER 15M LANG) gibt´s bei Westfalia, (Stand 10/2007) die Umlenkrollen waren mehr oder weniger Glückssache.
Die normalen losen Umlenkrollen konnte ich beim Bauhaus kaufen, aber die beiden flachen Rollen (im Bild links die beiden größeren Teile) waren eher ein Glücks- oder Zufall. Die fand ich ausschließlich bei unserem lokalen Baumarkt, und zwar genau diese beiden Stück. Waren wohl Restposten.
Ich denke aber, diese Umlenkung kann man ebenfalls mit den "normalen" Seilrollen-Typen bewerkstelligen, die ich für alle anderen Umlenkungen verwendet habe.
Zu beachten sind die Belastbarkeiten der verschiedenen Rollen.
Die 6 kleinen Umlenkrollen tragen je 30 kg, die eine Große (Bild rechts) oberhalb der Seilwinde verträgt 120 kg. Schwerer darf meine Platte also nicht werden (kleinere mathematische Ungenauigkeiten wegen Winkeln, Resultierenden und dergleichen bitte ich hier zu entschuldigen ;-)
Die flach an die Decke geschraubten Umlenkrollen sind nur für 15 kg gut, aber die werden auch nur in einem relativ flachen Winkel belastet (siehe Bild oben) und nach dem Heben oder Senken sofort wieder entlastet.
Die Umlenkrollen, an denen die Platte tatsächlich hängt, habe ich mit Betonankern in der Decke befestigt (Metalldübel aus Messing mit Metall-Spreizkern und Feingewindeschraube zum Spannen). Der Trick besteht darin, Metalldübel zu bekommen, für die es auch Schraubösen mit passendem Gewinde gibt. Die den Dübeln beiliegenden Schrauben wandern in die Schraubensammlung.
Damit der Spreizkern auch mit der Gewindeöse gespannt werden kann, muss zu allererst auf das Gewinde der Öse eine Mutter, dann eine Unterlagscheibe aufgezogen werden. Die Unterlagscheibe liegt dann an der Decke (oder dem Rand des Dübels) an und verhindert, dass sich die Öse beim Festschrauben in die Decke reinzieht.
Die Seilrollen sind mit Kettenschnellverschlüssen (an der Seite offene Kettenglieder mit einer Verschraubung) an den in die Decke geschraubten Schraubösen angeschlagen und lassen sich so leicht befestigen. Die Verbindung zwischen Seilende und Eisenbahnplatte bzw. der jeweiligen Schrauböse am Brett ist ebenfalls mit Kettenschnellverschlüssen ausgeführt.
Alle vier Seile laufen auf der "Zielgeraden" parallel zusammen...
... und sind gemeinsam in einen Ring (ein Kettenschnellverschluss) eingehängt. Von dort geht es mit einem einzelnen Seil weiter zur Seilwinde. Dieses Seil gehört zum Lieferumfang der Seilwinde.
Hier rechts sieht man auch gut die weiter unten beschriebenen Seilklemmen.
Den Trick mit den vielen Umlenkungen und dem parallel Führen bevor es zur Seilwinde geht habe ich eingebaut, damit alle vier Ecken der Platte gleichmäßig angehoben werden, wenn das Seil aufgewickelt wird.
Wer wissen will, warum das so ist, möge einen kurzen Blick auf die folgende Darstellung werfen. Wer´s nicht glaubt, darf es gerne nachrechnen :-)
Die Enden jedes Tragseils habe ich mit einer Metallöse ausgeführt (ein tropfenförmig gebogenes Blechteil mit Rinne außen für das Seil, gut zu sehen im Bild oben).
Die Seilenden an der Platte haben eine Klemmsicherung erhalten, damit keine aufgespleißten Metallfäden rausstehen und beim Hantieren in der Hand stecken bleiben können (im Bild links, der mattgraue Block oberhalb der Öse).
Die anderen Enden (am Knotenpunkt der vier Seile) sind mit jeweils 3 Seilklemmen in U-Form (das ist so ein Metallgussstück mit einer U-förmigen Schraube durchgesteckt, links und rechts je eine Mutter drauf zum Festklemmen) zur Öse gebunden. Dort stehen die Metallfäden lustig in der Gegend rum, aber dieser Teil der Konstruktion ist immer oben an der Decke, also weit außerhalb der normalen Reichweite.
Die Platte steht im Betriebszustand am unteren Ende auf zwei Einschraubbeinen aus Metall.
Am oberen Ende liegt sie auf einem Balken, den ich an die Wand geschraubt habe.
Links und rechts an den Abschlussbalken an der Wandseite habe ich noch je eine Gummi-Rolle angeschraubt, so dass die Platte beim Hoch- und Runterfahren schön an der Wand entlang rollt, ohne den Putz zu beschädigen oder das Bild abzuhängen ;-)
Der “Kanal” zwischen den beiden Balken nimmt das Kopfteil des Bettes auf. Weil hier das komplette Gewicht der Platte aufgefangen werden muss, habe ich diesen Teil mit zwei Eisenwinkeln verstärkt.
Die Ösen an der Platte sind normalerweise in Langlöchern in der Platte versenkt.
Zum Einhängen der Seile wird jede Öse von unten mit dem Finger nach oben durchgeschoben und schaut dann gerade so weit über die Plattenoberkante heraus, dass der Kettenschnellverschluss durchgesteckt und geschlossen werden kann.
Die Seilwinde habe ich auf einen Blechwinkel montiert.
Damit die Platte in "Parkstellung" (unter die Decke gezogen) nicht an den Seilen hängt, habe ich noch Sicherungsketten mit Haken an den Deckenschraubösen (an denen auch die Umlenkrollen hängen) angebracht.
Nach dem Hochziehen werden die Haken eingehängt und dann das Seil wieder entlastet.
Zur Zeit befindet sich die Platte noch immer im Rohbau. Wenn die Bauarbeiten an der Elektrik mal irgendwann abgeschlossen sein sollten, wird die Unteransicht der Platte mit weißem oder zumindest hellem Nessel (recht dünner Baumwollstoff) verkleidet. Das sieht dann sehr luftig aus und der Bettbenutzer hat nicht mehr den Eindruck, als würde ihm im nächsten Moment die Decke auf den Kopf fallen ;-)
Das oben im Bild gezeigte Layout stammt von den Aktivitäten im Jahr 2004. Aktuell favorisiere ich ein neues Layout - mehr Schienen, mehr Kreuzungen, mehr Weichen und zwei Wendeschleifen in Ebene 1. Passt aber immer noch auf das vorhandene Brett :)